Der Bediener startet den Scanprozess über ein Touch-Panel und bekommt innerhalb kürzester Zeit das Ergebnis für potenziell bedrohliche Objekte jeder Art auf diesem dargestellt. Neben Vorteilen wie einer einfachen Bedienung, offenen Testsituation ohne Kabine, hervorragenden Körperabdeckung und vielen mehr, wurde von Rohde & Schwarz größter Wert auf möglichst niedrige Prozesszeiten für einen größtmöglichen Durchsatz gelegt. Um den dafür benötigten, extrem kurzen Scan-Vorgang zu gewährleisten ist eine schnelle Datenübertragung von höchster Bedeutung.
Andreas Schießl, Leiter der Hardwareentwicklung für Security Scanner bei Rohde & Schwarz, erklärt die Funktionsweise wie folgt: „Der QPS besteht aus 2 großen Detektionswänden, sogenannten Paneelen. Jedes Paneel wiederum enthält 32 Module (Cluster) mit jeweils 96 Sende- und Empfangsantennen. Hinter jedem Empfänger sitzt ein AD-Wandler, welcher die analogen in digitale Signale umwandelt. Während des Scans puffert das Cluster die digitalen Signale. Die schnelle digitale Datenübertragung zwischen den Modulen und dem Zentralrechner erfolgt über Y-FLEX Leitungen, die die Module in einer Reihenschaltung verbinden. Im Anschluss an den Scan übertragen die Module die Daten über die Y-FLEX-Kette an den Zentralrechner, der nach weniger als 100 Millisekunden die Datenauswertung startet und nach kürzester Zeit dem Bediener das Ergebnis des durchgeführten Scans übermittelt.“
Von den über 3.000 Empfängern eines jeden Paneels, findet ein Datentransfer von insgesamt mehreren Gigabyte pro Scan statt. Um Datenübertragungsrate und -zuverlässigkeit an dieser äußerst wichtigen Stelle herstellkostenoptimiert auf das maximale Level zu bringen, hat das Entwicklungsteam um Andreas Schießl mehrere Lösungsmöglichkeiten in Betracht gezogen. Richard Rasch, Hauptkonstrukteur der Mechanik des QPS begrüßt die Flexibilität der Y-FLEX: „Durch das Einsetzen der Y-FLEX können wir mechanische Toleranzprobleme, welche beim Einsatz von FPC- oder PCB-Lösungen auftreten, einfach umgehen. Auch anfängliche Bedenken bei der Verarbeitbarkeit in der Fertigung wurden schnell entkräftet. Der Fertigungsprozess ist keinesfalls aufwendiger als bei vergleichbaren Flachleitungen“.
„Allerdings haben die elektrischen Eigenschaften zusammen mit der Wettbewerbsfähigkeit der Y-FLEX am Ende den entscheidenden Ausschlag gegeben“, sind sich Richard Rasch und Andreas Schießl einig. „Wir erreichen mit der Y-FLEX eine Datenübertragungsrate von 12,5 Gbit/s pro Leitungspaar über eine Länge von knapp 400mm in einer elektromagnetisch anspruchsvollen Umgebung. Durch den Einsatz mehrerer Y-FLEX Leitungen können wir unsere äußerst hohen Anforderungen an die Übertragungsgeschwindigkeit solide erfüllen. Des Weiteren haben der stabile Fertigungsprozess und die daraus resultierende höchste Zuverlässigkeit sowie deutlich niedrigere Kosten, als bei einer Mikro-Koaxialleiter-Lösung, uns von dem Einsatz der Y-FLEX überzeugt“, so Andreas Schießl.
Weitere Märkte für den Einsatz der Y-FLEX
Neben der Messtechnik sieht Y-FLEX-Hersteller Yamaichi Electronics das Produkt in vielen weiteren Zukunftsmärkten. Autonomes Fahren ist längst keine Vision mehr. Die Einbauräume in den ECUs (Electronic Control Units) werden immer enger. Wo Board-to-Board Steckverbinder-Lösungen nicht möglich sind, können die äußerst flexiblen und zuverlässigen Y-FLEX eingesetzt werden und somit beste Übertragungseigenschaften sicherstellen.
Sehr hohe Datenübertragungsraten sind im Bereich Data Networking, z.B. in der Hardware für 5G-Funknetzinfrastrukturen gefordert. Konkret kommt die Y-FLEX in der sog. RRU (Remote Radio Unit) zwischen dem Main Board und der Antennen-Baugruppe zum Einsatz. Da die RRU außentauglich und allwetterfest sein muss, bietet hier die Y-FLEX durch ihre hygroskopischen Eigenschaften eine weitaus höhere Stabilität und somit bessere elektrische Eigenschaften als jede herkömmliche FPC mit Polyimid-Substrat als isolierende Schicht.
In der Bildverarbeitung werden durch immer höhere Auflösungen stetig steigende Anforderungen an die Datenübertragung gestellt. Speziell im medizinischen Bereich ist zudem höchste Stabilität bei Bildübertragungen essentiell und potenziell lebensrettend. Die Y-FLEX wird hier bereits in verschiedenen Bildverarbeitungssystemen zwischen dem Mainboard und dem Monitor eingesetzt.
Christoph Prem, Sales und Marketing Director bei Yamaichi Electronics, sieht positiv in die Zukunft für die Y-FLEX Technologie: „Seit 1997 sind wir mit der Basistechnologie der Y-FLEX bereits auf dem Markt. In Deutschland erwies sich der Marktzugang zunächst als schwieriger, da die Anforderungen an die zu übertragenden Datenraten in den ersten Jahren bei Weitem noch nicht so hoch waren. Umso mehr freuen wir uns, dass der Messtechnik Marktführer Rohde & Schwarz die herausragende Technologie der Y-FLEX schon vor einigen Jahren erkannt hat und diese mittlerweile in einer Vielzahl von Projekten einsetzt. Auch in Märkten neben der Messtechnik melden große Unternehmen und Branchenmarktführer ihr Interesse an der Y-FLEX. Das Produkt bekommt durch seine hervorragenden elektrischen Eigenschaften, und die höheren Ansprüche an die Datenübertragung in verschiedensten Applikationen, immer mehr Aufmerksamkeit. Wir sind uns sicher, dass die Y-FLEX in vielen unterschiedlichen Branchen in Zukunft Anwendung finden wird.“